Liebe Leser,
in meinem Video „Finger weg von Aktien? Dieser ETF...“ habe ich über Anleihen als Bestandteil der Geldanlage gesprochen. In den letzten Jahren waren Zinspapiere wenig gefragt (eher nur bei Zwangs-Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen).
Dies ändert sich nun, da es wieder attraktive Renditen gibt, weswegen ich euch in dieser Ausgabe ein paar Ideen an die Hand geben möchte. Entscheidet dann bitte selbst welcher ETF zu euch am besten passt.
Untenstehend seht ihr eine Auflistung mit 5 interessanten Anleihen-ETFs als Beimischung für ein Depot. Sofern ihr weitere Kennzahlen und Infos zu den ETFs benötigt, ist die ETF-Suche von Finanzfluss zu empfehlen. Ihr könnt euch aber darauf verlassen, dass ich alle wichtigen Kriterien (Kosten, Volumen, Nachbildung physisch, Alter und einiges mehr) bereits geprüft habe.
Der erste ETF von iShares USD Treasury Bond 7-10yr UCITS ETF (Dist) befindet sich auch in meinem Depot. Dieser ermöglicht eine Investition in amerikanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit zwischen 7 und 10 Jahren. Die Duration von 7,8 bedeutet, dass ein Rückgang von einem Prozentpunkt im Zinsniveau zu einem Kursgewinn von etwa 7,8 Prozent im ETF führt. Somit macht es Sinn diesen ETF zu kaufen, wenn man von fallenden Zinsen ausgeht.
Beim iShares USD Treasury Bond 1-3yr UCITS ETF (Dist) handelt es sich ebenfalls um US-Staatsanleihen allerdings mit einer Laufzeit von nur 1 bis 3 Jahren. Der Zins ist höher (liegt an der inversen Zinskurve) und die Duration ist mit 1,8 sehr niedrig. Dieser ETF bringt demnach hohe Zinsen ein, ändert sich jedoch nicht sonderlich stark bei einer Veränderung des Zinsniveau. Somit besteht hier der Vorteil, dass man sich weniger Gedanken machen muss, ob die FED den Leitzins weiter erhöht oder nicht.
Beide ETFs sind in US-Dollar notiert. Demnach besteht ein Wechselkursrisiko welches man entweder eingeht und daraufsetzt, dass der US-Dollar weiterhin stärker wird. Oder man sichert das Risiko über Derivate ab (kostet allerdings). Alternativ kann man sich auch über andere Währungen im Depot diversifizieren. Dies mache ich indem ich Euro, US-Dollar, Franken und andere Währungen über ETFs und Aktien im Portfolio halte und somit genau wie bei Aktien das Währungsrisiko steuere.
Mit dem iShares Germany Government Bond UCITS ETF (Dist) kann ein Anleger auf deutsche Staatsanleihen setzen und hier auf einen gemischten Korb aus allen Laufzeiten. Derzeit gibt es 2 Prozent an Zinsen sowie eine Duration von 7,4. Eignet sich für Leute, die auf fallende Zinsen in der EU setzen.
Für Fans von Unternehmensanleihen habe ich ein US-Dollar-Produkt SPDR Bloomberg SASB U.S. Corporate ESG UCITS ETF sowie ein Euro-Produkt iShares Core Euro Corporate Bond UCITS ETF (Dist).
Achtung, bitte hier keinen Fehler machen: Es wird investiert in Anleihen die auf die jeweilige Währung lauten. Im US-Dollar-ETF sind somit vorwiegend US-Unternehmen, aber auch welche aus Europa oder Asien, die in US-Dollar Anleihen begeben haben. Selbes gilt für den Euro-ETF, allerdings liegt hier der Schwerpunkt wirklich auf der EU. Interessant sind solche ETFs für Investoren in Unternehmensanleihen, wobei derzeit die Staatsanleihen ETFs mit sehr geringem Risiko mehr Verzinsung einbringen.
Wer mehr Zins will, muss sich bei High Yield ETFs mit Unternehmen aus der Ramschkategorie umsehen. Hier winken teilweise über 7 Prozent im US-Dollar-Bereich (ISIN: IE00B4PY7Y77) sowie über 8 Prozent im Euro-Bereich (ISIN: IE00B66F4759). Allerdings geht dies auch mit entsprechenden Risiken einer Pleite einher. Sofern ein Ende der Zinserhöhungen absehbar wird, werde ich bei Hochzins-Anleihen aktiv und lasse es euch natürlich wissen.

Mein Podcast-Tipp:
Nächster Schritt in Richtung Bargeld-Verbot!
Nancy Faeser, Bundesinnenministerin, will eine Bargeldobergrenze von unter 10.000 Euro einführen. Dazu hat sie auf der Herbsttagung des BKA in Wiesbaden einige Aussagen getätigt. Vor allem die Begründung, warum wir eine Obergrenze brauchen, ist ein Schlag ins Gesicht für jeden rechtschaffenen Bürger.
Höre Dir jetzt meinen Podcast dazu an:
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Chart der Woche:
Ist China doch nicht so doof?
Überall hört man, dass China-Investments eher gemieden werden sollten. Ich habe in verschiedenen Podcasts dargelegt, dass ich das Risiko nicht in China investiert zu sein als größer erachte, als in China investiert zu sein. Dies muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden und auch sein Risiko wählen.
US-Investoren haben sich offenbar entschieden. Die Anzahl an Call-Optionen (Option auf steigende Kurse) ist explodiert. Derartige Werte wurden bisher noch nicht gemessen und deuten darauf hin, dass China in der Gunst von US-Anlegers deutlich gestiegen ist. Etwas verwunderlich in Anbetracht der früheren Anti-China Rhetorik in den USA. Möglicherweise sorgte das Treffen zwischen Biden und XI für neue Zuversicht.
Quelle: twitter.com/AyeshaTariq
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte:
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: iShares USD Treasury Bond 7-10yr UCITS ETF (Dist)
Weitere Informationen dazu findest Du hier...

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