Liebe Leser,
diese Woche ist von großen Entscheidungen geprägt. Heute Nacht (nach redaktionellem Ende für diese Ausgabe) wird die PBoC (chinesische Zentralbank) über die Zinsen entscheiden. Weitere Lockerungen könnten folgen, da der chinesische Immobilien-Markt derzeit stark angeschlagen ist. Ich werde mir dies in einem Video auf YouTube in Kürze noch näher ansehen.
Am Mittwoch wird die US-Notenbank FED ebenfalls über das Zinsniveau entscheiden. Inzwischen geht der Markt davon aus, dass der Zinsschritt bei 75 Basispunkten (0,75%) oder sogar 100 Basispunkten liegen wird. Die Zinserhöhungen der US-Notenbank werden damit jedoch nicht beendet sein. Bis Ende des Jahres wird ein Zinsniveau von 4,25% bis 4,50% erwartet. Manche Bank-Analysten rechnen sogar mit einem Zinsniveau von 5 Prozent im kommenden Jahr für die USA.
Quelle: wellenreiter-invest.de
Am Donnerstag folgen dann die Bank of Japan sowie die Bank of England mit ihren Entscheidungen. Während die Märkte eine deutliche Liquiditäts-Verknappung einpreisen und damit den Worten der Notenbanker Glauben schenken, sollte man eines nicht aus dem Auge verlieren.
Quelle: www.incrementum.li
Die FED hat in puncto Bilanzverkleinerung immer geblufft. Obenstehend ist die Bilanzsumme der FED aufgeführt. Mit der Finanzkrise im Jahr 2008 explodierte die Bilanz der FED von unter 1 Billion auf mittlerweile fast 9 Billionen US-Dollar.
Immer wieder gab es Ankündigungen, dass die Bilanz verkleinert werden soll. So beispielsweise 2011 (die rote Linie ist die Prognose für das Ausmaß der Verringerung in der Bilanz). Getan wurde nichts. Auch weitere Ankündigungen bzw. Prognosen gingen nicht auf. Die Bilanz wuchs freudig weiter, begründet durch diverse notwendige Eingriffe.
Daher sollten die vollmundigen Ankündigungen auch diesmal mit Vorsicht genossen werden. Mehrere Billionen sollen aus dem System gezogen werden bei einer gleichzeitig extrem hohen Rezessions-Gefahr. Laut FED soll es zwar nicht zu einem Wirtschaftseinbruch kommen, aber die Statistik liegt nicht auf Seiten der Zentralbanker.
Quelle: www.incrementum.li
Seit 1915 wurden bisher 18 Zinserhöhungszyklen durchgeführt. In 14 Fällen gab es einen wirtschaftlichen Einbruch und auch jetzt sieht es ganz danach aus, dass die US-Wirtschaft einbrechen wird.
Die Lösung: Die FED wird handeln müssen und die Bilanz deutlich geringer verkleinern als erwartet. Das wird den Märkten gefallen und die Kurse wieder antreiben. An die erhöhte Inflation werden uns die Notenbanker gewöhnen im Tausch gegen eine dafür wachsende Wirtschaft.
Und was ist mit der EZB? Für die gilt das Gleiche wie oben geschildert, nur dass der EZB noch viel mehr die Hände gebunden sind, da sie ein Sammelsurium aus unterschiedlich starken Ländern irgendwie zusammenhalten muss. Dieses Experiment nennt sich Euro.

Mein Podcast-Tipp:
Größter Hedge-Fonds der Welt wettet (wieder) gegen deutsche Aktien!
Der größte Hedge-Fonds der Welt (140 Milliarden US-Dollar schwer) wettet wieder gegen deutsche Aktien. Ob man daraus schließen kann, dass ein Untergang der deutschen Wirtschaft erwartet wird oder ob andere Gründe dahinterstecken könnten, bespreche ich in dieser Ausgabe.
Höre Dir jetzt meinen Podcast dazu an:
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Chart der Woche:
Deutsche Aktien gehören zu den Unbeliebtesten!
Vor 3 Wochen hatte ich an dieser Stelle eine Grafik gezeigt, dass deutsche Aktien global gesehen immer unbedeutender werden. Der Anteil an der weltweiten Marktkapitalisierung Deutschlands liegt nur noch bei 1,8 Prozent.
Nun gibt es eine weitere spannende Entdeckung der Bank of America. Von der US-Bank befragte Fonds-Manager mit einem gesamt verwalteten Vermögen von fast 700 Milliarden US-Dollar gewichten deutsche Aktien massiv unter.
Nur noch Italien ist stärker betroffen. Ich könnte jetzt unzählige Gründe anführen warum der Pessimismus gegenüber deutschen Aktien so groß ist. Dennoch sollte man die negative Stimmung nicht überbewerten und könnte darin schon fast wieder ein Kontra-Signal sehen.
Immer wenn alle in dieselbe Richtung rennen, geht es an der Börse meist in die andere. Ich werde dies im Auge behalten.
Quelle: themarket.ch
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte:
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: - - -
Weitere Informationen dazu findest Du hier...

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