Gold: Wenn das passiert, geht es ab!
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Liebe Leser,
 

ich weiß von etlichen Rückmeldungen, dass Gold momentan viele enttäuscht hat. Dennoch darf man nicht zu dogmatisch an das Thema herangehen und erwarten, dass alles sofort funktioniert. Gold ist eher ein langfristiger Inflations-Schutz mit Renditen von gut 7 Prozent seit Aufhebung der Preisdeckelung bei 35 US-Dollar im Jahr 1971.


Ich habe zuvor in Videos bereits darüber gesprochen, dass Gold nicht wirklich auf das inflationäre Umfeld reagiert, weil die Inflations-Erwartungen keine panischen Werte anzeigen.


Ja, wir haben Inflationsraten in vielen Ländern von 10 oder mehr Prozent, aber die Einstellung der Finanzmärkte ist eher dahingehend, dass die Notenbanken das „Problem“ wieder in den Griff bekommen.
 

Quelle: fred.stlouisfed.org


Obenstehend sind die Inflations-Erwartungen für die nächsten 5 Jahre abgebildet, also für den Zeitraum 2022 bis 2027. Erwartet werden Werte um 2,5 Prozent, was nicht annähernd den Spitzenwerten von über 6 Prozent von Anfang der 1980er entspricht.
 

Quelle: fred.stlouisfed.org


Auch der Zeitraum für die Erwartungen von 2027 bis 2032 ist mit Werten um 2,2 Prozent relativ human. Daher besteht (bisher) keine Kaufpanik bei Gold. Wer meine Videos und Podasts kennt, hat dies bereits gehört.


Neu sind jedoch folgende Gedanken: Die Anleihen-Märkte kollabieren derzeit in einem nicht gekannten Tempo und haben gemessen am Bloomberg Global Aggregate Bond Index bereits ein Viertel ihres Wertes seit dem letzten Allzeithoch verloren.


Nun wird es spannend! Fallende Anleihen bedeuten Druck auf die Halter dieser Papiere. Nicht jeder will oder kann diese bis zur Endfälligkeit halten. Ein Viertel an Verlust setzt neuen Verkaufsdruck frei. Gerade in den USA wo das Zinsniveau in letzter Zeit explodiert ist.

 

Quelle: www.stock3.com


Obenstehend wird die Zinsexplosion für 2-jährige Anleihen schön verdeutlicht. Gerade der Anstieg von einem niedrigen Zinsniveau von fast 0 Prozent, ist dramatisch für den Kurs. Ähnliches zeigt sich bei anderen Anleihen über alle Laufzeiten.


Das Spannende daran ist nun, dass Anleihen-Halter gezwungen sein könnten ihre Anleihen zu verkaufen. Das erhöht den Verkaufsdruck und lässt dadurch die Zinsen weiter steigen. Allerdings sind stark steigende Zinsen nicht im Interesse der Notenbanken.


Wir haben in England gesehen, dass trotz einer Inflationsrate von 10 Prozent, ein Zinsniveau von 5 Prozent bei langlaufenden Anleihen zu großen Problemen geführt hat (sieh Dir dazu auch mein Video von Sonntag an) und die Bank of England das System vor einem Kollaps retten musste.


Meine Gedanken gehen nun dahingehend, dass weitere Verkäufe von Anleihen auf globaler Ebene, ausgelöst durch fallende Kurse, zu neuen Verkäufen führen. Das Zinsniveau steigt an, es kommt zu Problemen innerhalb des Systems und die Notenbanken sind gezwungen trotz hoher Inflationsraten ihre Anleihenkäufe erneut zu starten.


Dadurch wird ein inflationäres Umfeld durch neues Geld (zur Rettung des Finanzsystems) befeuert. Die Inflations-Erwartungen werden sich dementsprechend nach oben anpassen und zu einer Flucht in Gold und Silber führen.

 

Quelle: www.stock3.com


Charttechnisch befindet sich Gold in US-Dollar in einem Abwärtstrend. Ein Boden könnte gebildet werden. In Euro sieht man bereits einen Doppel-Boden. Die Ausgangsbasis für eine neue Aufwärtsbewegung könnte somit in der Entstehungsphase sein. Es lohnt sich jedoch noch abzuwarten. Infos dazu, sofern ich kaufe, finden sich in meiner Telegram-Gruppe!


  Mein Podcast-Tipp:

 

Was das Ende von Nord-Stream für Deutschland wirklich bedeutet!
 

Die beiden Pipelines Nord-Stream 1 und Nord-Stream 2 wurden gesprengt. Wer dahinter steckt, diese Wahrheitsfindung überlasse ich gerne anderen. Aber Fakt ist, dass der dauerhafte Ausfall dieser beiden Röhren deutliche Konsequenzen für Deutschland hat, die viele noch gar nicht begriffen haben.


Höre Dir jetzt meinen Podcast dazu an:


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Chart der Woche:
Auf die Nase gefallen...

 


In den USA stehen am 8. November 2022 die „midterms“ an. Das sind Zwischenwahlen bei denen die Demokraten wahrscheinlich den Senat behalten werden, die Republikaner jedoch im Repräsentantenhaus eine Mehrheit bekommen dürften.


Dies wird Präsident Joe Biden und künftige Reformbemühungen und Gesetzesvorlagen deutlich behindern. Für die Wall Street ist dieses Szenario jedoch vorteilhaft, müssen doch die Unternehmen keine großen Veränderungen befürchten. Vor allem Big Tech sollte sich über fehlende Möglichkeiten der Regulierung freuen.


Besonders interessant: Im Kampf gegen hohe Benzin-Preise hat die Regierung um Joe Biden veranlasst, dass Öl aus den strategischen Reserven des Landes zur Entspannung der Preise entlassen werden soll. Eigentlich sind die Reserven für Notfälle gedacht und nicht dafür, dass damit das Preisniveau an den amerikanischen Tankstellen gesenkt wird, um dadurch Stimmen bei den kommenden Wahlen zu kaufen.


Wie dem auch sei, sind die Bestände der Notfallreserve auf den tiefsten Stand seit 37 Jahren gefallen. Die Folge: Die Reserven müssen bald für teures Geld wieder befüllt werden und das vor dem Hintergrund, dass die OPEC+ erst vor wenigen Tagen angekündigt hat, dass die Förderung um 2.000.000 Barrel pro Tag gekürzt werden soll. Ergo werden die USA diese gekauften Stimmen sehr teuer bezahlen werden. Der Öl-Preis dürfte dadurch noch mehr befeuert werden.
 

Quelle: ycharts.com | Lyn Alden

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte:
Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Kommentars investiert: Gold


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Bis zur nächsten Woche,

 

Dein Sebastian

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